Reithose
|
Viele Laien
meinen dass eine
Reithose nicht nötig ist; tatsächlich ist es
jedoch so, dass eine Reithose das Reiten deutlich einfacher macht.
Natürlich kann ich mich grundsätzlich mit jeder Hose auf ein Pferd
setzen, aber eine rutschige oder weite Hose ist zum einen sehr
unangenehm und erschwert gerade Reitanfängern den richtigen Sitz.
Der Stoff von
Leggings oder Jogginghosen ist oft sehr glatt so dass es in
Kombination mit einem Ledersattel sehr rutschig wird. In der
Praxis heißt das für Ihr Kind, dass es deutlich schwerer ist, in
der Mitte des Sattels sitzen zu bleiben.
Weite Hosenbeine rutschen
hoch, was zu geröteter oder aufgescheuerter Haut an den
Unterschenkeln führt. Schlimmer noch, wenn die Hosenbeine so weit
sind, dass sie sich um die Steigbügelriemen wickeln können.
Jeans sind zwar meist nicht so rutschig wie Leggings, dafür aber
oft nicht elastisch genug um bequem am Pferd zu sitzen und das
Problem mit den weiten Hosenbeinen kann das gleiche sein.
|
Reithosen sind
aus einem elastischen Stoff der auf einem Ledersattel eine bessere
Haftung hat. Zusätzlich sollten Sie darauf achten, dass die
Reithose an den Innenseiten der Knie einen Besatz aus Leder oder
einem anderen gut haftenden Material hat. Es gibt auch Reithosen
mit so genanntem „Ganzbesatz“ oder „Vollbesatz“, d.h. das
rutschhemmende Material ist nicht nur an den Knien angebracht
sondern ist überall dort wo man Kontakt mit dem Sattel hat. Hosen
mit Ganzbesatz sind aber nicht nötig; viele empfinden sie sogar
als unangenehm, da man damit fast wie festgeklebt am Sattel sitzt.
Das ist aber sehr vom Material und dem Gefühl des Reiters
abhängig. Da Reithosen mit Ganzbesatz meist teurer sind bin ich
der Meinung dass für den Anfang auch ein einfacher Besatz
ausreichend ist.
Ein guter halt
am Sattel ist gerade am Anfang sehr wichtig und erleichtert das
Reiten lernen sehr. Es ist am Anfang schwierig, immer im
Mittelpunkt des Sattels sitzen zu bleiben und wenn man dann auch
noch das Gefühl hat, auf einem Stück Seife zu sitzen und die Hose
an den Beinen scheuert kann eine Reitstunde sehr, sehr lange
werden.
Es gibt
„normale“ Reithosen oder so genannte Jodphur-Hosen. Die Jodphur
Reithosen gehen bis zu den Knöcheln und werden über kurzen
Stiefeln getragen. Jodphurreithosen haben meist Vollbesatz. Die
normale Reithose ist oberhalb des Knöchels mit einem
Klettverschluss zu schließen und darüber werden Reitstiefel oder
Gamaschen gezogen. Ich könnte nicht sagen, welche Reithosenart
besser oder schlechter ist, da hat jeder seinen eigenen Geschmack.
Natürlich gibt
es dann auch noch Sommerreithosen und Winterreithosen, wobei das
dann schon eher Luxus für Leute ist, die wirklich viel reiten. Ich
würde eine mittlere bis dünne Stoffstärke bevorzugen. Im Sommer
nicht zu warm und im Winter kann man ja Strumpfhosen oder
Skiunterwäsche darunter ziehen. Dann gibt es auch noch Reithosen
mit Bundfalten oder ohne Bundfalten aber das ist dann wirklich nur
noch Design und hat mit der Funktionalität nichts zu tun.
Reithosen sind
also kein Luxus oder modischer Schnickschnack; sie sind eine
wichtige Ausrüstung für den Reitsport. Reithosen für Kinder gibt
es oft schon ab 20,-- oder 30,-- Euro und natürlich erfüllt eine
gebrauchte Reithose genauso ihren Zweck. Bei gebrauchten Hosen
bitte nur darauf achten dass der Besatz an den Knien nicht
zerrissen ist, oder gar ganz entfernt wurde.