Reiterspiele
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Reiterspiele
haben in Deutschland leider in vielen Reitställen und Reitvereinen
nur einen geringen Bekanntheitsgrad. Vielleicht wird an Fasching
oder beim Sommerfest ein Reiterspiel durchgeführt, das aber meist
mehr zur Belustigung der Zuschauer dient. Auf manchen
Reitturnieren wird ein Reiterspiel als komische Einlage
dargeboten. Oft werden die Spielregeln nicht sehr ernst genommen
und die Ponys oder Pferde haben keine Ahnung was da auf einmal von
ihnen erwartet wird. Das Ergebnis ist dann dementsprechend, oft
leider sogar gefährlich. Die Teilnehmer oder die Eltern der
kleinen Teilnehmer schwören sich niemals wieder an so etwas
teilzunehmen. Das ist sehr schade! Reiterspiele
– was soll das
Das Spiel zu
und mit den Pferden ist, wenn es richtig ausgeführt und
vorbereitet wird, nicht minderwertig oder kindisch. Im Gegenteil;
es bietet hervorragend Gelegenheit um Mut und Geschicklichkeit zu
entwickeln, den Reitern besseres Reiten zu lehren. Dem Pferd
Schnelligkeit, Flexibilität, Gehorsam und Mitdenken zu lernen.
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Außerdem
bringen Reiterspiele Abwechslung in den reiterlichen Alltag – und
sie machen Spaß!
Reiterspiele sind in anderen Ländern, vor allem auch in England
sehr beliebt und werden von jung und alt begeistert betrieben.
Der
Veranstalter muss sich seiner Aufgaben bewusst sein – Reiterspiele
gehören gut organisiert, gut vorbereitet und ausreichend geübt.
Das notwendige Zubehör und der passende Reitplatz sind ebenso
wichtig wie eine genaue Anleitung.
Reiterspiele
gibt es allen Schwierigkeitsgraden für Erwachsene und für Kinder.
Hier haben wir nur ein paar Beispiele für einfache Reiterspiele
aufgeführt. Diese können sicherlich von allen reitenden
Familienmitgliedern ausgeführt werden. Wenn viele kleine Kinder
oder ungeübte Reiter teilnehmen lassen sich auch viele Spiele mit
geführten Pferden durchführen.
Reiterspiele
– Training - Grundsätzliches zum Training
Leider werden
viele Pferde heute von ihren Besitzern wie „rohe Eier“ behandelt.
Laute Geräusche oder schnelle Bewegungen in der Nähe der Pferde
oder gar während geritten wird führt bei manchen Reitern zu
Tobsuchtsanfällen und bei den Pferden zu nervösen Erschrecken.
Fliegt dann im Gelände z.B. ein Papierfetzen ist das für manche
Pferde und Reiter Grund genug zur Panik. Mit so einer Einstellung
zum Reiten und so unsicheren Pferden machen Reiterspiele
verständlicherweise keinen Spaß. Glücklicherweise sind
Familienpferde meist mit einem wesentlich robusteren Nervenkostüm
ausgestattet und auch schreiende und rennende Kinder gehören für
diese Pferde zum vertrauten Alltag. Aber auch solche Pferde
sollten auf Reiterspiele vorbereitet werden.
Alles was zum Ausführen von Reiterspielen geübt werden sollte ist
auch im täglichen Umgang, beim Reiten auf dem Platz oder im
Gelände von großem Nutzen. Eigentlich sollten diese Dinge zur
Grundausbildung eines jeden Pferdes gehören. Westernreiter sind da
den Englisch-Reitern oft weit voraus.
Das Pferd muss lernen nicht vor unbekannten Dingen zu scheuen.
Flatternde Stoffe, knisterndes Papier, spritzendes Wasser und
rollende Bälle sollten beim Pferd Aufmerksamkeit aber nicht Angst
und Panik verursachen.
Kleine
Trainingsanleitung
Jedes Pferd
reagiert anders auf neue Dinge und der Mensch muss sich mit viel
Feingefühl und Geduld auf die Sensibilität seines Pferdes
einstellen. Dass viel Lob, Belohnung und Geduld ein absolutes muss
ist und Strafe und Hektik streng verboten, ist wohl
selbstverständlich.
Der Mensch muss rechtzeitig wissen wann der Zeitpunkt gekommen ist
die Übung zu beenden. Aus Erfahrung weis man, dass man immer dann
aufhören soll, wenn es gut geht – und nicht erst wenn das Pferd
schon leicht überfordert ist. Der Richtige Zeitpunkt erfordert
viel Feingefühl – im Zweifel lieber zu früh als zu spät.
Bälle
Die Verwendung
von Bällen zur Beschäftigung von Pferden ist bereits weit
verbreitet. Oftmals kennen die Pferde diese Spielbälle aber nur in
der Box.
Besonders geeignet sind medizinische Sitzbälle in großer und
kleinerer Ausführung.
Das Pferd
Anfangs vorsichtig in der Halle oder am Reitplatz an den Ball
heranführen bis das Pferd selbst mit den Beinen den Ball in
Bewegung bringt.
Wenn das Pferd den bewegten Ball mit Interesse und ohne Angst
beobachtet kann damit begonnen werden den Ball auf das Pferd
zuzurollen. Das Pferd soll nicht vor dem Ball ausweichen, später
soll es wenn es dazu aufgefordert wird auch ruhig auf den
rollenden Ball zugehen und diesen durch Berührung „weiterspielen“.
Nach einiger Zeit werden sie feststellen dass es auch Pferde gibt,
die gerne Fußball spielen.
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